Donnerstag, 4. Juni 2009

Klassik in der art-lodge

Die Junge Philharmonie Wien am Samstag den 18. juli 2009 in der art-lodge
Junge Musiker treffen auf moderne Kunst und neue Küche. Im Rahmen ihrer Kärntner Sommerresidenz wird die Junge Philharmonie mit ihrem Leiter Michael Lessky die musikalischen Vorgaben für ein kulinarisches Ereignis der besonderen Klasse geben. Wir sind gespannt.


Die Junge Philharmonie Wienist ist übrigens das gesamtösterreichische Jugendorchester, das die besten in Österreich studierenden MusikerInnen im Alter von 15 bis 25 Jahren vereinigt. Es hat seinen Sitz in Wien und wurde 1997 zur Förderung des österreichischen Musikernachwuchses auf Initiative seines künstlerischen Leiters Michael Lessky gegründet.

Dienstag, 17. Februar 2009

Claudia Rogge und Stephan Kaluza in der art-lodge

"berg-werke" ab 01.Mai 2009
Claudia Rogge
Bekannt wurde Claudia Rogge durch ihr Projekt "mob". Sie ließ dafür einengläsernen Lkw konstruieren und fuhr mit zwei verschiedenen Installationendurch Europa. Die erste Installation bestand aus 5000 formidentischen Baby-Kunststoff-Köpfen (2002), die zweite zeigte 66 gegossene Männerfiguren(2003-04). Die Reise der Installation ermöglichte an jedem Standort ein neuesreziprokes Verhältnis zwischen der Installation, der Umgebung und denM enschen, die sie dort wahrnehmen. Im Rahmen der Ausstellung >berg-werke< werden in Rückbesinnung auf das Projekt „mob II“ 26 der Männerfiguren in einer neuenfigurativen Anordnung – und in einer neuen Umgebung gezeigt.

Stephan Kaluza
Der zu den Fotorealisten zählende Stephan Kaluza bannt seine geheimnisvolleBilderwelt gerne hinter Plexiglas und erzielt dadurch eine verfremdendeWirkung. Stepahn Kaluza geht es weniger um die Beziehungen zwischen Formund Inhalt, vielmehr spürt er der Natur von Darstellungsweisen und Kombinationen nach. Das milchige Acrylglas kann sehr dicht sein und so die Wahrnehmung des Gemalten praktisch verweigern, und es kann sogar durch eine schwarze Scheibe ersetzt werden, die die Wahrnehmung des Bildes verunmöglicht. Bis dahin, dass man nicht weiß, ob es überhaupt ein Bild gibt. Eindrucksvolle Beispiele seiner Arbeiten hängen in diesem Raum. Im Rahmen der Ausstellung >berg-werke< wird Stephan Kaluza Arbeiten aus den letzen Jahren zeigen.

David Ostrowski in der art-lodge


Bilder die noch dieses Jahr erreicht werden müsssen
David Ostrowski wurde 1981 in Köln geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Albert Oehlen. Seine Leinwände sind mit breiten, farbigen, expressiven und abstrakten Pinselstrichen sowie Graffitistrichen, aber auch mit feinen, Umrisszeichnungen von Gegenständen oder Figuren gefüllt. Eine Gratwanderung zwischen abstrakter und gegenständlicher Darstellung. Es ist der Spaß am Sampeln plakativer Elemente, am Kopieren und Entfremden, der diese Bilderwelt entstehen lässt, so werden z.B. Fotos und Fotosegmente direkt auf die Leinwand geklebt. Verschmolzen werden diese Versatzstücke durch einen satten und auratischen Farbauftrag. David Ostrowskis Arbeiten fanden in den letzen Jahren in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland Aufmerksamkeit und auch die Ausstellung hier bei uns in Kärnten wurde fast "ausverkauft". Wir freuen uns für David und uns über diesen Erfolg.


michail pirgelis und andrea faciu in der art-lodge


>sky wide open<
Und dafür, dass es spannend wird, sorgte schon die erste Ausstellung vom 19.07. bis 31.08.2008, für die die beiden Villa Romana Preisträger von 2007 Andrea Faciu und Michail Pirgelis gewonnen werden konnten. Die beiden jungen, international ausgezeichneten Künstler haben einerseits mit dem Medium Video und andererseits mit readymades aus Flugzeugteilen neue Kunstaspekte nach Kärnten gebracht. Katrin Liesenfeld-Jordan dazu: "Wir freuen uns total, schon zur Eröffnung zwei aufstrebende und wirklich relevante junge Künstler gewinnen zu können, die mit ihrer Ausstellung neue Aspekte auf den Berg bringen werden.
mehr dazu unter www.art-lodge.at im Menü Kunst

Kunst auf über 1.000meter

Wohnen am Hang zur Kunst - Zwei Deutsche ziehen nach Kärnten, um Großstadtgefühl auf den Berg zu bringen. Einen Bauernhof am Verditz bauten sie zur "art-lodge" um
Was eine Fahrt im Sessellift so auslösen kann: Katrin und Dirk Liesenfeld, ein Paar mit eigener Werbeagentur in Düsseldorf, bestieg im Februar 2007 in der Gemeinde Treffen die Kanzelbahn. Seit anderthalb Jahren suchten die beiden nach einem geeigneten Gebäude, um es in ein "Kunsthotel" umzubauen. Von der Werbung hatten sie genug, die eigene Kunstsammlung war mittlerweile zu groß, um sie in Wohnung und Agentur zu hängen.
Ursprünglich sollte es ein Haus in Portugal werden. Doch als Katrin Liesenfeld in die sanfthügelige Umgebung blickte, die Gerlitzen unter sich, die Nockberge und Karawanken in der Ferne, beschloss sie: "Ich mag zwar keine Berge. Aber hier ist es schön."
Im Spätsommer dieses Jahres eröffnete Familie Liesenfeld 20 Autominuten von Villach entfernt in Afritz auf 1058 Meter Höhe ihre "art-lodge". Im ehemaligen Rohrerhof, einem 300 Jahre alten Bauernhof samt Gästezimmern, sowie nebenan im Exstall empfängt den Gast eine aparte Mischung aus damals und heute, aus Kunst, Design und Bergbauerntum. Und überall kräftige Farben an den Wänden, Hellgrün, Violett, Rot, Taubenblau.
Beispiel Haupthaus: In der knallig gestrichenen Eingangshalle kontrastieren die schiefergrauen Fliesen mit der Kärntner Holztreppe, der hockenden Männerskulptur von Claudia Rogge und dem Straßenbild von Beat Streuli. Im Restaurant schmiegen sich Steinplatten, geschnitten aus Marmor aus dem nahegelegenen Steinbruch Krastal, an hölzerne Tischgestelle, die auf dem Dachboden des Rohrerhofes gefunden wurden; gesessen wird auf Eames-Sesseln mit Stahlbeinen und weißer Plastikschale. Wer die übermannsgroßen Bilder vor der Bar betrachtet, mag glauben, er habe zu viel getrunken und sehe schon doppelt: Die Fotografien von Stephan Kaluza hinter Plexiglas wirken umso unschärfer, je näher man vor ihnen steht.
Beispiel Stall: Wo früher die Schweine grunzten, schläft es sich nun im Polsterbett an grober Steinwand, draußen blickt man auf einen Naturpool, drinnen auf sandstrahlgereinigte Holzbalken über sich, von denen es noch ein wenig runterrieselt, dazu ein altmodischer Schlitten als Deko, Flat-TV und moderne Kunst.
Ist es nicht gewagt, als Deutscher ausgerechnet in Kärnten auf Kunst zu setzen? "Das halten wir aus. Wenn wir schon Piefkes sind, wollen wir wenigstens nicht piefig sein.", sagt Dirk Liesenfeld. "Außerdem passt der rheinische Humor ganz gut zu dem der Kärntner." Ihr Kellner jedenfalls, ein junger Bursche aus dem Dorf, überspielt seine mangelnde Erfahrung mit keckem Witz.
Liesenfelds Gemütsruhe dagegen kommt am besten zum Vorschein, wenn er von den Künstlern und ihren ausgestellten Werken erzählt - da hängen die Gäste an seinen Lippen, wie an diesem Oktoberwochenende der deutsche Zahnarzt aus Berchtesgaden und seine Stewardess-Frau. Die Kunst kommt von Etablierten wie Candida Höfer, Thomas Ruff, Markus Lüpertz oder von Abgängern der Kunstakademie Düsseldorf, Stefan Sehler etwa mit seiner wie Fotografie wirkenden Hinterglasmalerei. Einige Werke sind auch zu kaufen.
Viermal pro Woche kocht Autodidakt Dirk Liesenfeld ein Vier-Gänge-Menü, dessen Portionen "ruhig kleiner sein dürfen", meint die Stewardess, die selbst auf einem Berggasthof aufgewachsen ist. In der "art-lodge" setzt man auf regionale Produkte und Biofleisch, richtig guten Käse habe man leider noch nicht gefunden. Frühstück servieren sie von 9 bis 14 Uhr - Großstadtgefühl will man eben auch auf dem Berg bieten. Im Übernachtungspreis eingeschlossen: Softdrinks, Weine und Biere, die man sich aus den Kühlschränken auf den Fluren nimmt, dito Tee und Kaffee, zuzubereiten im Zirbenzimmer mit Kachelofen und Bibliothek. Wenn alles klappt, treffen sich hier die Gäste wie in einem gemütlichen Wohnzimmer.
An diesem Sonntagvormittag schlendert eine junge Frau aus Wiener Neustadt vorbei, an ihrer Seite ihr Vater unten aus dem Dorf. Neugierig betrachtet sie im Vorgarten die Flugzeugskulptur von Michail Pirgelis, einem RosemarieTrockel-Schüler. Ihr Vater, Jägerhut und skeptischer Blick, schweigt. Sie aber sagt: "Gut, dass sich hier am Berg etwas tut." (Mareike Müller/DER STANDARD/Printausgabe)