Julya Rabinowich | Töchter und Söhne|
21 gebrauchte Schneestangen, Markierstift, ca. 90 x 110 x 230 cm
Geboren 1970 in St. Petersburg, lebt Julya Rabinowich seit 1977 in
Wien. Die vielseitige Künstlerin, die auch Malerei und Philosophie
studierte, wurde mit ihrem ersten Roman „Spaltkopf“ 2008 schlagartig im
deutschsprachigen Raum bekannt und veröffentlichte seither neben
weiteren Romanen diverse Kolumnen für den DER STANDARD und andere
Publikationen. Mit dieser Arbeit, die sie
aus 21 Schneestangen schuf, die im Winter 2013/2014 den Schneemassen am
Verditz zum Opfer fielen, nimmt sie – im Gegensatz zu vielen ihrer
politischen und kritischen Veröffentlichungen – augenzwinkernd Stellung
zur aktuellen Debatte über die Österreichische Bundeshymne, die in ihrer
derzeitigen sprachlichen Form nicht überall auf Gegenliebe stößt. Die
Beschriftung der Stangen mit „Söhne & Töchter“, „Söhne“, „Töchter“
etc. verweist auf die oft beliebigen Meinungsäußerungen zu diesem Thema.
Die wie Mikadostäbchen gefächerten, in Österreich-Farben gehaltenen
Stangen, die in ihrer ursprünglichen Funktion Begrenzung und Wegweiser
gleichzeitig sind, werden zu Metaphern für Ambivalenz und
Funktionalisierung von Werten, Meinungen und Entwicklungen in Politik
und Gesellschaft.
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